Seit gut einem Jahr ist Celina Gmünder Allgäuer Käsekönigin. Die 18-Jährige konnte sich dabei aber nicht auf eine längst vorgegebene Thronfolge verlassen, wie es bei den echten Königshäusern dieser Welt so üblich ist. Sie wurde von Vertretern aus Politik, Landwirtschaft, Käsereien und Tourismus gewählt. Und sie ist damit die sechste Vertreterin ihrer Zunft. Kaese-selber hat eine Audienz bei der Königin bekommen und sich dabei den einen oder anderen Tipp abgeholt. Doch lest selbst:
Sie sind jetzt seit fast einem Jahr Allgäuer Käsekönigin. Wie kommt man denn an einen solchen Titel?
Gmünder: Es gibt ein Bewerbungsverfahren, um sich als Allgäuer Käsekönigin zu bewerben. Man wird zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Dort hat man dann die Möglichkeit, die Jury innerhalb einer Viertelstunde zu unterhalten und sie von sich zu überzeugen. Außerdem werden ein paar Fragen bezüglich des Käses und des Allgäus gestellt. Danach entscheidet die Jury, welche von den Bewerberinnen am besten für das Amt geeignet ist.
Muss man denn auch ein gewisses Know-how aus der Branche mitbringen oder einfach nur fürs Leben gerne Käse essen?
Gmünder: Man sollte schon ein wenig über die Art der Herstellung und die Vielfalt des Allgäuer Käses Bescheid wissen. Den Käse gerne zu essen, ist aber natürlich die wichtigste Voraussetzung (lacht). Ich habe zu Beginn meines Amtes ein paar Käsereien besucht und mir die Produktion von Käse hautnah angeschaut.
Dann sind Sie jetzt ja quasi Fachfrau. Was macht den Allgäuer Käse denn im Vergleich zu den anderen Sorten aus anderen Regionen so besonders?
Gmünder: Was den Allgäuer Käse mit Sicherheit ausmacht, ist beispielsweise die hochwertige Milch durch die natürliche Bewirtschaftung der schönen grünen Wiesen im Allgäu. Besonders ist dabei natürlich die Heumilch, woraus dann der Emmentaler hergestellt wird.
Gibt's denn einen Käse, der für Sie besonders königlich schmeckt?
Gmünder: Mir persönlich schmeckt der Heublumenkäse am besten, da es ein eher kräftiger und würziger Schnittkäse ist. Ebenfalls gefällt mir der Geruch nach frischen Heublumen.
Jetzt wissen wir aber noch gar nicht, wie Ihr Alltag aussieht. Was ist Ihre Aufgabe als Käsekönigin?
Gmünder: Aufgaben als Allgäuer Käsekönigin sind es, verschiedene Veranstaltungen zu besuchen und für Allgäuer Käseprodukte und die Region zu werben. Natürlich dürfen dort kleine Kostproben nicht fehlen. Ich bin quasi eine wichtige Botschafterin für die Milchviehhalter, Käsereien und Molkereien im Allgäu.
Gibt's denn tatsächlich Leute, denen Käse erst seit einer Begegnung mit Ihnen, der Käsekönigin, schmeckt?
Gmünder: (schmunzelt) Ehrlich gesagt, sind mir noch nicht viele Leute begegnet, denen Käse nicht schmeckt. Jedoch freut es mich jedes Mal aufs Neue, wie ich andere Menschen mit meiner königlichen Erscheinung begeistern kann. Manchen Mädchen kann ich somit den Traum erfüllen, einmal eine Königin gesehen zu haben.